Junge 11 macht Familienleben schwer

Hallo ich brauche bitte hilfe oder Denkanstöße iwas in der Art da ich nicht mehr weiter weiss.
Mein Sohn ist 11 Jahre geworden er war schon immer höchst sensibel und aggressiv, es muss alles nach ihm gehen . Sobald er nicht das bekommt was er will wird er ausfallen , schreit rum weint diskutiert, gibt allen andern die Schuld nur sich selbst nicht. Hört weder auf mich noch auf meinen Mann.
Wir haben noch 2 weitere Jungs.
Ich muß leider sagen das wenn er nicht da ist alles gut läuft es ist immer stress oder kommt dazu wenn er da ist.
Heute wurde er sogar gegenüber seinen Bruder handgreiflich und hat ihn gewürzt. und gab ihm dafür die Schuld das er das macht.
Ich muss sagen das es seid einer geraumen Zeit so ist und wir habeb auch familienhilfe allerdings bringt das nichts.
Wir haben jetzt im Dez noch ein psychologisches Gespräch aber ich glaub auch nicht das da was bei rum kommt.
Ich kann halt wirklich nicht mehr so weiter machen es vergeht kein Tag we wo hier kein stress ist und die anderen leiden auch darunter .
Wie soll das denn werden wenn er 15/16 ist

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Hey!

Das klingt ganz grässlich.

Mein erster Gedanke war auch, ob er irgendwo Gewalt oder Missbrauch erlebt (hat)? Kannst du das ausschließen? So ein übles Verhalten fällt leider nicht einfach so vom Himmel.

Ich würde Montag schnellstens einen Termin beim Kinderarzt ausmachen und dort anfragen, ob ihr eine Einweisung für den Sohn in eine KJP bekommt.
1. müsst ihr zu Hause die Geschwister schützen, die nun auch tätlich angegriffen werden (und sein Verhalten klingt leider wirklich gestört)
2. braucht euer Sohn Hilfe. Die werdet ihr beim Psychologen mit wöchentlichen Sitzungen vermutlich so nicht kriegen.

Ich bin Lehrerin und hatte dann und wann schonmal so auffällige Jungs. Entweder waren sie alkoholgeschädigt oder leider von Missbrauch betroffen. Da du nichts von einer geistigen oder Lernbehinderung schreibst, fällt FASD weg, oder? Ich würde dringend vor der Pubertät eine stationäre Therapie anstoßen- in der Pubertät fliegt es euch um die Ohren. Dann greift er euch womöglich auch an, wenn ihm etwas nicht passt.

Liebe Grüße
Schoko

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FASD ist wenn man in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat?
Nein definitiv habe ich das nicht.
Und ein Missbrauch kommt nicht in Frage Familien bedingt.

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Das ist wirklich eine enorme Belastung für euch.

Es ist gut, dass ihr einen Termin beim Psychologen habt (oder wo findet das psychologische Gespräch statt?) - aber warum glaubst du, dass "nichts dabei rum kommt"?

Ich denke der einzige Weg ist, sich professionelle Hilfe zu holen.

Wie reagiert ihr denn, wenn er sich so verhält?
Was hat es für Konsequenzen?

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Hallo,

du hast ihn sicher schon mal gefragt, warum er das macht, oder? Hast du darauf eine Antwort bekommen?

LG

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Die Antwort ist immer die selbe die anderen haben mich dazu gebracht. Er hat mir die Zunge rausgestreckt oder sowas halt.

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Nur mal so ein Gedanke, der nicht beunruhigen sollte:

Kann es sein, dass er von jemanden betreut wird der ihn Gewalt antut?
Irgendein Opa, Onkel, o.ä.?

Dieses: ich würge/schlage etc dich und du bist daran schuld dass ich das mache, ist schon irgendwie ein verhalten wie von einem "gestörten" erwachsenen mit fragwürdigen Erziehungsmethoden.

Vielleicht gibt es aber auch in der Schule/Freundeskreis jemanden der so behandelt wird und das Verhalten auf ihn weitergibt?

Oder hat er im Internet/Fernsehen Videos gesehen wo ähnliche Gewalt ausgeübt wird? Und er wird psychisch damit nicht fertig?

Bleib Optimistisch für den Termin beim Psychologen! Das wird helfen. Und schenk deinem Sohn eine extra Portion Liebe auch wenn es gerade schwer fällt.

Bearbeitet von Inaktiv
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"Dieses: ich würge/schlage etc dich und du bist daran schuld dass ich das mache, ist schon irgendwie ein verhalten wie von einem "gestörten" erwachsenen mit fragwürdigen Erziehungsmethoden."
Erinnert mich leider sehr an meinen narzisstischen Vater.

Bearbeitet von schokofrosch
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🙋🏻‍♀️ bei mir wars die Mutter, die sich so verhalten hat...ob sie Narzisstin ist, weiss ich allerdings nicht...
Ich denke aber bei deinen Beiträgen, wenn du was von dir erzählst, immer wieder "jap, war bei mir auch so..." 🤔

@ TE: Klingt für mich auch wie Rechtfertigungsmuster/ Schuldzuweisungen, die er irgendwo zu hören bekommt...?

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Würgen ist echt ne Nummer! Ich denke, da braucht ihr ganz dringend professionelle Hilfe und mit einem einzelnen psychologischen Gespräch ist es wirklich nicht getan. Ich hoffe, dass euch dort weitere Hilfe genannt wird und euer Sohn vielleicht dauerhaft zu einem Psychologen (spezialisiert auf Kinder) begleitet wird.

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Hast du eine Erklärung wie er so geworden ist?
Wie war sein Leben bisher? Gab's gravierende Veränderungen? Umzüge? Partnerwechsel,...?
Spielt eventuell Eifersucht auf seine Geschwister eine Rolle?
Wie schon andere geantwortet haben, kann der Auslöser auch außerhalb der Familie sein.
Hast du da gar keine Idee?

Was meint die Familienhilfe?
Psychologe ist schon mal gut, aber wenns so ist wie du es sagst und er seine Geschwister würgt, dann werden wöchentliche Sitzungen nichts helfen. Ihr braucht am besten sofort Hilfe.
Das geht oft nur in einer Kinder-u. Jugendpsychiatrie.
Sein Kind einweisen zu lassen ist sicher nicht einfach, aber wenn man selbst nicht mehr weiter kommt und er bereits auf seine Geschwister losgeht, ist es oft die einzige Möglichkeit ihm zu helfen und eure anderen Kinder zu schützen.

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Nein das ist es ja ich habe keine Erklärung. Ich bin mit meinen Mann seid 13 Jahren zusammen. Keine partnerwechsel etc.
Klar gibt's auch mal Streit etc aber nix dramatisches.

Er fühlt sich benachteiligt bzw sagt er immer das die andern nicht soviel Ärger bekommen allerdings gibt es mit den andern 2 ja auch nicht solche Probleme.

Und im mom probiere ich ohm aus dem Weg zu gehen weiö ich das nervlich auch nicht mehr schaffe.

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Wie schätzt die Familiehilfe eure Situation ein?
Was schlägt sie vor?

Auch wenn es dir schwer fällt, ist aus dem Weg gehen nicht förderlich.
Wer hat den besseren Draht zu ihm? Du oder dein Mann?
Könnte eventuell einer von euch mit ihm eine kleine Auszeit, ein Wochenende mit ihm alleine wegfahren?
Ich war kürzlich mit meiner 13jährigen alleine ein We weg. Wir hatten gute und tiefe Gespräche. Sie hat mir Dinge erzählt, die sie zu Hause nie angesprochen hat.
Wir haben zwar keine Probleme mit ihr, aber ich war schon erstaunt wieviel ich eigentlich nicht wusste.

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Wurde schon mal in Richtung Adhs gedacht? Ich denke es wäre gut, zeitnah einen Termin beim Kinderpsychiater auszumachen oder bei einer Institutsambulanz von der KJP. War dein Sohn schon immer recht schnell bei der Sache in punkto hauen, würgen etc?

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Ja, man kennt sie ja alle, die ADHSler, die einfach so die Mitmenschen würgen.

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Störung des Sozialverhaltens kommt jetzt grade bei Jungs mit Adhs nicht so selten vor.

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Ich habe es (in psychotherap. Tätigkeit) eigentlich noch nie erlebt, dass in der Herkunftsfamilie alles gut war, wenn solch gravierende Verhaltensstörungen bei einem Kind auftreten. Das gezeigte Verhalten legt tatsächlich am ehesten Missbrauchs- bzw. traumatisierende Erfahrungen nahe. Davon abgesehen, ist Kinder- und jugendpsychologische Behandlung immer systemisch angelegt, d.h. man schaut mit auf das restliche Familiengefüge.
Was ist denn "seit geraumer Zeit"? Was waren da für Ereignisse/Veränderungen in seinem Leben, in der Familie?
Warum sagst, Du bereits jetzt, dass beim psychol. Gespräch nichts rumkommen wird? Eine gute Kinderpsychologische Behandlung ist natürlich MIttel der Wahl, ggf. natürlich auch ein kinderpsychiatrischer stationärer Aufenthalt, aber für die Zeit davor und danach braucht es ja auch Unterstützung.
Und was ist mit dem Familienhelfer? Inwieweit bringt die nichts?

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Er hat weder einen Missbrauch noch eine traumatische Erfahrung erlebt!

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Es ist lieb gemeint: leg dafür nicht die Hand ins Feuer.
Es ist schon eine Hausnummer, einem anderen an die Gurgel zu gehen. Das kommt nicht einfach so, weil man sich ärgert.

Ich würde dir raten, zum Arzt zu gehen und um eine stationäre Behandlung zu bitten. Die Ärzte sollten dem auf den Grund gehen.

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So ein Verhalten ist meiner Meinung nach ein Schrei nach Hilfe.
Hat er schon ein Handy? Vielleicht sogar Social Media?
Ich hab gerade einen Bericht gesehen, der mich echt schockiert hat.
Demnach haben 32 Prozent der unter 15-jährigen schon echt Vergewaltigungen, Ermordungen oder Kriegsszenen auf Social Media gesehen.
Psychologen bringen mit dieser Zahl eine erhöhte Emphatielosigkeit und andere schädliche Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen in Verbindung.
Eine andere Erklärung könnten Probleme in der Schule, z.B. Mobbing sein.
Eventuell leidet er auch an einer psychischen Störung.
Dass ihr zum Psychologen geht, ist ja schon mal ein guter Schritt.
Gleichzeitig würde ich ihm erst mal besonders viel Liebe und Verständnis entgegenbringen - so schwer das auch fallen mag.
Gewalt ist natürlich zu unterbinden.
Aber wenn er sich beruhigt habt, würd ich ihn trotzdem mal in den Arm nehmen, trösten und ihn fragen, ob es ihm denn gut geht. Sagen, dass so ein Verhalten nicht geht, ihr ihn aber trotzdem lieb habt und er immer mit euch über alles reden kann.
Und falls er ein Handy / Social Media hat, das dringend einschränken und ihn dabei begleiten und über die Gefahren sprechen, die dort lauern.