Notgruppenbetreuung in der Schwangerschaft

Hallo

Ich bin in der 27. Woche schwanger und arbeite als Erzieherin im Kindergarten.
Ich war jetzt eine Weile wegen starker Rückenprobleme krankgeschrieben und fange nächste Woche wieder an zu arbeiten.
Laut Gesundheitsministerium sollen ältere, vorbelastete und schwangere Lehrer und Erzieher an den Schulen nicht für die Notbetreuung eingesetzt werden.

Für schwangere Erzieherinnen in Kitas und Kigas steht das nirgendwo.
Meine Chefin weiß auch nichts davon.
Ich bin irritiert.
Was ist der Unterschied zwischen Betreuungspersonen in Schulen und denen in Kitas/Kigas, dass nicht explizit auch schwangere Erzieherinnen in Kindergärten von der Notbetreuung ausgenommen werden, sondern nur schwangere Erzieherinnen im Hort?
Meine älteren und vorbelasteten Kollegen arbeiten weiter, allerdings machen sie Aufräumarbeiten, Schriftarbeit ect. statt der Betreuung der Kinder.
Habe eigentlich gedacht, dass ich das auch machen werde, aber sicher ist das noch nicht.
Gibt es hier noch andere schwangere Erzieherinnen? Wie arbeitet ihr derzeit?

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Hallo,

ich kann dir leider nicht weiterhelfen, aber hast du eine Quelle hierfür?

Laut Gesundheitsministerium sollen ältere, vorbelastete und schwangere Lehrer und Erzieher an den Schulen nicht für die Notbetreuung eingesetzt werden.

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Habe mich vertan, nicht das Gesundheits- sondern das Schulministerium bei uns in NRW lässt schwangere Betreuungspersonen bei Notgruppenbetreuung außen vor.
Dort steht:
"Wer betreut die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Notbetreuung?

Die Einteilung der betreuenden Lehrkräfte obliegt der Schulleitung, die des sonstigen Betreuungspersonals obliegt dem jeweiligen Anstellungsträger. Bei der Einteilung ist jeweils zu beachten, dass Lehr- und weitere Betreuungskräfte, die 60 Jahre oder älter sind oder aber in Bezug auf das Corona-Virus ein erhöhtes Risiko (z.B. relevante Vorerkrankungen) haben, nicht für die Notbetreuung eingesetzt werden. Schwangere sowie Lehrerinnen und sonstige Mitarbeiterinnen, die sich nach der Entbindung noch im Mutterschutz befinden, dürfen gleichfalls nicht zur Notbetreuung herangezogen werden."

https://www.schulministerium.nrw.de/docs/
Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/Coronavirus_NotbetreuungFAQ/index.html

Gleiches gilt auch in anderen Bundesländern.
Manche einzelne Städte haben auch schwangere Erzieherinnen in Kindergärten offiziell aus der Kinderbetreuung rausgenommen.
Aber ich verstehe nicht, warum es da nicht einheitliche Regelungen gibt und jede Stadt nochmal andere Maßnahmen ergreift.

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Ja, das ist wirklich ärgerlich, dass die Länder sich nicht einigen können; zur Zeit in vielerlei Hinsicht.
Ich bin übrigens Lehrerin in NDS und werde von unserer Schulleitung ständig mit den aktuellen Erlassen und Verfügungen versorgt, da stand aber noch nirgends dabei, dass Schwangere bei der Notbetreuung ausgenommen sind...

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Ich denke, es gibt einfach noch viel Verbesserungsbedarf.
Meine Berufsgruppe wird auch regelmäßig vergessen.
Deswegen hatten wir letzten Mittwoch noch Teilnehmer da und durften sie erst am Donnerstag heimschicken. Wie wir bezahlt werden ist bis heute noch nicht ganz klar. Gibts irgendwo ne übergeordnete Stelle, wo du dich hinwenden kannst? Gewerkschaft, kammer, keine ahnung??? #kratz

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Erzähle es deinem Gyn und lass dich krankschreiben. Vielleicht gibt er dir auch gleich ein BV.
Family first!
Alles Gute ❤️Was wird es denn?😊

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Wenn es nicht sein muss, möchte ich nicht weiter krankgeschrieben werden, weil ich sonst ins Krankengeld falle.
Im Moment geht es wieder einigermaßen mit dem Rücken. Zudem muss ich nur noch 3 Wochen arbeiten bis zum Resturlaub und von da geht's direkt in den Mutterschutz.

Ich mache meinen Job gerne und zur Zeit haben wir nur 1 bis 2 Kinder in der Notbetreuung. Aber es wird schon einen Grund geben, warum andere Kitas von sich aus beschließen, Schwangere von der Kinderbetreuung rauszunehmen.
Wir sind offiziell nicht in der Risikogruppe, aber selbst auf der Seite des Robert-Koch-Instituts steht:

"Schwangere: (a) Erwerb der Infektion: Aktuell gibt es keine Daten zur Empfänglichkeit für eine SARS-CoV-2-Infektion bei Schwangeren. Aufgrund der physiologischen Anpassung und immunologischen Änderungen während der Schwangerschaft kann eine erhöhte Empfänglichkeit für Infektionen durch SARS-CoV-2 nicht ausgeschlossen werden. (b) Schwere des Krankheitsverlaufs bei Schwangeren: Es gibt bisher nur wenige Studien, in denen Schwangere mit COVID-19 untersucht wurden (8, 10, 12, 18, 19). Diese vorliegenden Studien sowie die Ergebnisse des Berichts der „WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019“ (13) geben keinen Hinweis für einen schwereren Verlauf von COVID-19 bei Schwangeren im Vergleich zu nicht-schwangeren Personen. Möglicherweise kann ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf erst in bevölkerungsbasierten Untersuchungen verlässlich untersucht werden. Für weitere Informationen, u.a. zu COVID-19 in der Schwangerschaft, siehe die FAQ des RKI

Ungeborene Kinder: Es gibt bisher nur sehr wenige Daten zu dieser Fragestellung, insbesondere keine Langzeitdaten, daher können zu dieser Fragestellung keine validen Aussagen gemacht werden. Grundsätzlich kann hohes Fieber während des ersten Trimenons der Schwangerschaft das Risiko von Komplikationen und Fehlbildungen erhöhen."

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html

Warum geht man dann nicht vorsichtshalber erstmal auf Nummer sicher und schützt Schwangere ebenso, vorsorglich bis es ausreichendere Studien dazu gibt?
Wenn dann irgendwann tatsächlich aufgrund von Studien wenig Risiko für Schwangere besteht, ist es doch super, aber noch gibt es zu wenig Fälle, um das sicher sagen zu können.

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Ach, es wird übrigens ein Junge ;)

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