Zusatzversicherung f. kieferorthopädische Behandlung? Wer kennt sich aus?

Hallo,
ich überlege, für meinen Sohn eine Zusatzversicherung abzuschließen, damit wir später - falls er eine Spange etc. benötigen sollte - abgesichert sind. Weil das kann ja schon in die Tausender gehen, oder?

Mein Sohn hat eine leichte Kieferfehlstellung (Kreuzbiss) und ich möchte mich da lieber absichern.

Hat jemand von euch eine Zusatzversicherung? Wieviel zahlt ihr im Monat? Wieviel übernimmt sie?

Danke für Antworten!

LG

1

Hallo!

Wir haben zwar keine Zusatzversicherung (brauchen wir nicht, weil wir erstens privat versichert sind und ich zweitens selbst Kieferorthopädin bin), aber ich kann dir ein paar Ratschläge was die Kieferorthopädie angeht:
1. Es gibt Versicherungen, die nur zahlen, wenn die GKV zahlt (KIG 3-5), andere zahlen nur, wenn die GKV nicht zahlt (KIG 1,2). Optimalerweise sollte die Versicherung in beiden Fällen zahlen.
2. Manche Tarife haben eine Deckelung nach oben, die ist in vielen Fällen verhältnismäßig niedrig. Für eine komplette kieferorthopädische Behandlung mit einer festen Zahnspange muss man mindestens 3000-3500€ zahlen (bei einem "günstigen" Kieferorthopäden, nach oben gibt es keine Grenzen), von daher macht eine Deckelung bei 1000€ oder 1500€ keinen Sinn, soviel spart man da meist nicht.

Und dann gilt es natürlich zu beachten, welche Leistungen die Versicherung noch übernimmt und welche Höchstgrenzen da gelten. Ich würde da speziell auf prophylaktische Leistungen achten, auch solchen können beim Kieferorthopäden gerne mal anfallen.

Allerdings bin ich der Meinung, dass du mit der Versicherung noch warten kannst. Sowohl kieferorthopädische Leistungen als auch prophylaktische Leistungen gewinnen erst mit dem Zahnwechsel an Bedeutung. Und da du für eine gute Versicherung gerne einmal 10-12€ im Monat rechnen musst, kannst du da jetzt schon einmal ein paar Hundert Euro sparen. Denn Kieferorthopädische Behandlungen dauern in aller Regel bis zum Abschluss des Zahnwechsels an. Und der ist i.d.R. erst mit 14. Ich würde die Versicherung erst abschließen, wenn der Zahnwechsel bei deinem Sohn beginnt. Das ist allemal früh genug. Und was den Kreuzbiss angeht: Die Behandlung eines Kreuzbisses wird auf jeden Fall von der GKV übernommen. Allerdings kann es da u.U. zu Problemen beim Versicherungsabschluss kommen. Wenn der Kreuzbiss schon bekannt ist, musst du ihn auch angeben, und das kann ein Ausschlusskriterium sein. Du könntest allerdings auch die 10€ im Monat, die du für die Versicherung aufbringen müßtest, auf die Seite legen, was du da in den 10 Jahren bis zum Abschluss eine kieferorthopädischen Behandlung ansparst, sollte die Mehrkosten bei einer Kassenbehandlung decken. Und unter Umständen hast du hinterher sogar noch etwas übrig, was dir bei der Versicherung natürlich nicht zurückerstattet wird.

LG

LG

3

Hallo,

das ist ja prima das zu lesen, da heute ein Versicherungsmenschen hier her kommt. Da wir alle das Problem haben und meine Tochter (3 Jahre) mit Sicherheit eine Spange braucht, am überlegen sind jetzt schone ine abzuschliessen. Mann sieht eindeutig den Übergebiss bei ihr. Mein damaliger Kieferorthpäde sagte mir mal, da ich auch Probleme habe mit meinen Zähnen. Wenn ich mal ein Kind bekomme, vererbe ich das weiter. Und die Nichte (von meinem Mann) hat auch so ein Übergebiss, das es eindeutig war und auch eine Zahnspange hat.

Ist es sinnvoll eine abzuschliessen? Oder lieber wie sie schon schrieben sparen...

Ich möchte nicht umsonst eine Versicherung abschliessen, die nur Geld kostet aber nichts raus bekomme.

Alle Angebote lagen bei 10-12 Euro. Das ist ja auch viel Geld im Jahr und Monat.

Blöde Frage am Rande aber vielleicht wissen sie ja woher das kommt. Sie war allerdings noch nicht beim Zahnarzt und sie putzt sich 2mal die Zähne bzw. sie sucht sich das aus. Ob sie erst putzen will oder ich zu erst aber es wird immer ein vom Elternteil geputzt. Sie hat gelbe Zähne, trotz Putzen. Woran kann das liegen? Sie bekommt Wasser oder Tee, selten Orangesaft udn sehr selten wie Fanta oder Caprisonne.

LG Josie

5

Hallo,
danke für die superhilfreiche ausführliche Antwort!!

Ja, leider hat der Arzt den Kreuzbiss vor 3 Tagen in die Akte eingetragen :-(. Ich dachte mir halt, da es jetzt ja eh schon drin steht, schließe ich lieber jetzt eine Versicherung ab in der Hoffnung, dass wir auch genommen werden. So verdienen sie ja erstmal jahrelang Geld mit uns.....

Ich hab jetzt mal ausgerechnet ;-). Wenn ich nun 10 Jahre lang monatlich 12 Euro spare, dann haben wir am Ende 1440 Euro angespart. Du meinst, das ist ausreichend? Ich lege wirklich Wert auf Top-Zähne und möchte, dass mein Sohn - wenn er dann erwachsen ist - echt tolle Zähne hat.

Du hattest ja oben was von 3000 - 3500 Euro erwähnt. Hattest Du den Eigenanteil damit gemeint? Puh, ich komm jetzt schon ins Schwitzen.

Informieren werde ich mich auf alle Fälle mal bei den unterschiedlichen Anbietern. Kannst Du da zufällig welche empfehlen? Mein Zahnarzt meinte nämlich, er darf das nicht (also Empfehlungen oder Mutmaßungen mit der späteren Behandlung) aussprechen.

Und ich habe noch Deine andere Antwort gelesen. Was ist denn ein einseitiger Kreuzbiss (oder so ählich)?
Und müssen alle Kinder behandelt werden, die im Kindergartenalter einen Kreuzbiss haben? Oder besteht Hoffnung, dass sich das mit den bleibenden Zähnen verwächst?

Danke schonmal für weitere Antworten.

LG und schönen Abend!

weitere Kommentare laden
2

Hallo!

Meine Meinung: Brauchst Du nicht.

Mein Sohnemann ist seit 5 Jahren in Kieferorthopädischer Behandlung.

80% übernimmt die KK, 20% pro Rechnung sind an Eigenanteil erstmal selbst zu zahlen.

Nach beendeter, erfolgreicher Behandlung bekommst Du den Eigenanteil von der KK zurück.

Sind bei uns bis jetzt so ca. 500 - 600 € Eigenanteil.

Gerechnet auf die Jahre...

Diese Super-Deluxe-Schnickschnack-Igel-Zusatzleistungen braucht man nicht.

Daran verdient nur der Kieferorthopäde...

Gruß

misses_b

4

Hallo!

Es gibt aber mittlerweile Kieferorthopäden, die fangen gar nicht erst eine Behandlung an, wenn die Eltern nicht unterschreiben, dass sie diese "Super-Deluxe-Schnickschnack-Igel-Zusatzleistungen" zahlen.
Und dann wird heute schon lange nicht mehr jeder Fall von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die TE schreibt, das Kind hat einen Kreuzbiss. Sofern dieser einseitig ist, sollte der bereits im Rahmen einer Frühbehandlung behandelt wird. Eine Frühbehandlung dauert aber grundsätzlich nur 1,5 Jahre. Was man in der Zeit behandelt hat, ist gut, alles, was man nicht schafft, müsste in einer Hauptbehandlung korrigiert werden. Oftmals wird aber diese Hauptbehandlung dann auch nicht mehr von den Krankenkassen übernommen, auch da greift eine Zusatzversicherung. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob man die Zähne wirlich korrigieren muss, wenn die GKV nicht zahlt, aber gerade bei schiefen Zähnen sind die Grenzen recht eng gesteckt, und ich sehe häufig Kinder, wo ich eine Behandlung aus ästhetischen Gründen für erforderlich halte, die Kinder u.U. sogar unter der Schiefstellung leiden und das Ausmaß aber doch nicht so groß ist, dass die Krankenkasse zahlt.

Den Nutzen der Igel-Leistungen will ich dir mal gar nicht erst nahelegen, du scheinst ja mit der Kassenvariante gut zufrieden zu sein.

LG

6

Hallo
Danke für Deine Antwort.

Ich glaube, ich bin eher der Igel-Typ ;-). Mir sind Zähne superwichtig und mein persönlicher Alptraum ist schon immer, dass meinem Sohn irgendwas mit den Zähnen passiert und er dadurch kein "perfektes" Lächeln mehr hat.

Aber zuerst hatte ich überlegt, weil was Du schreibst, hört sich schon ok an. Aber dann hab ich mal Mr. Google befragt und was da bei diesem Igel rauskam, hat mich eigentlich schon überzeugt.

LG

weiteren Kommentar laden