Morddrohung an meiner Tochter

Hallo,
Meine Tochter (12) hat in der Schule von einer gleichaltrigen Mitschülerin eine morddrohung bekommen. Das Mädchen hat ein Video erstellt, wo dargestellt wird, dass sie meine Tochter und 3 weitere Mitschülerinnen absticht,mit Namen drauf. Das Mädchen wurde für eine Woche suspendiert und das wars. Laut der Schule sollte noch eine Maßnahme von der Schule volgen, wir Eltern dürfen aber nicht wissen was unternommen wurde. Wie sollen wir da vorgehen? Das Mädchen hat meine Tochter auch schon geschlagen und ihr mehrfach gedeoht.

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Ich würde das wohl mit der Polizei besprechen.

Alles Gute für euch!

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Puh das ist wirklich krass. Ich würde mir wohl eine Beratung bei der Polizei oder dem Jugendamt holen. Dem Mädchen sollte verständlich gemacht werden, dass solche Handlungen in wenigen Jahren härtere Konsequenzen haben als eine Suspendierung für eine Woche.

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Die Schulen sind in solchen Fälle oft sogar froh, wenn die Eltern eine Anzeige machen.

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Naja die Schulleitung und Lehrer nehmen das Mädchen ständig in Schutz. Immer sind die anderen schuld. Und die Sozialarbeiterin der Schule hat gesagt, dass das Mädchen nichts machen wird, denn sie und ihre Mutter haben das versichert. Mir hat niemand gesagt ich solle mich an die Polizei wenden.

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🙄

Ja, ich würde auch hoffen, dass die Sozialarbeiterin mit ihrer Menschenkenntnis richtig liegt.
Darauf verlassen würde ich mich dennoch nicht, siehe unten.

Und eine Anzeige bei der Polizei sollte selbstverständlich sein. Wenn das Mädel so etwas nie wieder tut, wird ihr die eine Anzeige in diesem Alter nicht schaden...

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Anzeige bei der Polizei und Rat bei einem Anwalt suchen. Eventuell auf Unterlassung?

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Unbedingt Anzeige bei der Polizei!

Und so schlimm es ist - viel mehr werdet ihr nicht tun können... außer, sehr sehr gut auf eure Tochter aufzupassen.

Ich würde mein Kind in so einem Fall keine einsamen Wege mehr alleine gehen lassen. Also z.b. beim Stadtbummel mit der Freundin lieber das Kind am Rande der belebten Innenstadt absetzen, aber den Hinweg durch die leeren Straßen nicht laufen lassen... natürlich muss sie selbstständig bleiben - aber eben dort, wo noch andere Menschen sind.

Alles Gute für euch.

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Ach ja, und das Schwierigste:

die Gespräche mit dem eigenen Kind...

Ich würde wohl versuchen, auf den Unterschied zwischen Angst und ernstnehmender Vorsicht hinzuarbeiten.

Angst haben muss man, wenn jemand einem mit dem Messer vor der Nase herumfuchtelt.
Ernst nehmen muss man eine Drohung - und entsprechende Konsequenzen ziehen.

Nun gibt es viele Jugendliche, die krasse Drohungen ausstoßen. Und von 100 Jugendlichen versucht vielleicht nur einer, diese Drohung in die Tat umzusetzen.
Ich würde meiner Tochter aber erklären, dass wirklich schlimme Dinge wie ein Mord meist da passieren, wo das Opfer gedacht hat "die würde das doch nie wirklich tun..."

Deine Tochter sollte im Idealfall nie herausfinden, ob das andere Mädchen ihre Drohung ernst meinte - denn es sollte einfach keine Gelegenheit dazu geben. Punkt.

Schlimm, wenn man innerhalb einer Schulklasse so misstrauisch sein muss.
Deiner Tochter muss aber klar sein, dass das andere Mädchen die Klassengemeinschaft zerstört hat. Sie selbst muss jetzt - leider - nur die Konsequenzen ziehen.

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Richtig. Wir haben es alle im Fall Freudenberg gesehen! Aufpassen jetzt und Anzeige ist das mindeste. Dem Mädchen klar machen das sie sofort als erste auf dem Schirm ist, sollte deiner Tochter irgendwas passieren.
Das du (liebe TE) nicht erfährst welche Konsequenzen die Schule zieht ist normal. Möglich das die Schule Anzeige erstattet hat. Man wird es meistens nicht heraus finden und eigentlich ist es auch egal. Einen solchen Fall würde ich nicht mehr in die Hände der Schule legen.

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Wie die anderen schon schrieben, zur Polizei gehen und Kind nicht mehr alleine einsame Wege gehen lassen usw.

Ich möchte dir keine Angst machen aber ich musste sofort an den Fall Luise F. denken.
Die 12 jährigen heutzutage benehmen sich nicht mehr wie 12. Kommen aber dennoch ungeschoren davon..

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Ich würde mit dem Video zur Polizei gehen und mich beraten lassen.
Zumal das Video nicht mehr einzufangen ist, wenn es im Netz ist...


Eigentlich muss die Schule sowas auch melden.

Außerdem darf das Mädchen keine Bilder/ Videos von deiner Tochter oder jemand anderem verbreiten -- Datenschutz
strafrechtlich auch später nicht unwichtig ..

Hat die Schule dazu was mitgeteilt?

Oder kehren sie es unter den Tisch?

Wenn du schreibst sie nehmen das Mädel immer in Schutz

Dann ist es sicher ganz hilfreich, wenn das Mädel mal Konsequenzen für ihr Handeln erfährt ..

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@Elise22 Also das Video musste die Schule ernst nehmen das hatten die ja in der Hand, meine Tochter hat das auch sofort gemeldet und das Mädchen sofort vom Unterricht genommen.
Meine Tochter hat zb Astma und beim Sport in der Umkleide soll kein Deo gesprüht werden solange meine Tochter in der Umkleide ist, weil sie sonst einen Anfall bekommt und das Mädchen hat in der Nähe meiner Tochter gesprüht und natürlich kam dann der Anfall. Eine Freundin meiner Tochter hat ihr dann raus geholfen und das Mädchen ist ihr hinterher gegangen und hat wieder gesprüht und meine Tochter lachend gefragt ob es ihr gut geht.
Meine Tochter hat das dem Klassenlehrer gesagt, er meinte ja ich sehe dass es dir gut geht. Ich habe ihn dann drauf angesprochen und er meinte er wüsste nichts davon und hat meine Tochter als Lügnerin dargestellt.

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Das ist unglaublich, mit was für einer Bosheit und Empathielosigkeit Kinder an andere Kinder herangehen.

Mit 12 sollte ein Mädchen das wissen, dass man jemand anderem nicht mutwillig schadet, der hier gesundheitlich Probleme hat.

In der Tanzschule meiner Tochter ist ein Mädchen, die sehr heftig auf Erdnüsse reagiert. Seit Jahren schon haben die Mädchen (die Gruppe ist zwischen 8-16 Jahre) die klare Abmachung untereinander, dass niemand in der Umkleide oder auf gemeinsamen Fahrten usw etwas mit Erdnüssen isst oder mitbringt. Also kein Snickers, kein Mr. Tom, keine Erdnussflips usw.
Auch wenn wir Mütter was für eines der Feste backen oder mitbringen müssen.
Jedes Mal wird gemahnt.
"Aber Mama, denk dran: keine Erdnüsse! Wegen der XY!"

Sie wissen wie gefährlich das für dieses Mädel sein kann und deswegen passen sie aufeinander auf. Das finde ich ganz toll. Letzten Sommer waren sie bei einer im Garten nachts zelten und haben noch abgesprochen, wer was mitbringt. Auch da habe ich beim Telefonieren mitbekommen "Wir müssen noch was zu knabbern mitnehmen!" - "Ja, aber kauf keine Flips!" - "Nee, ist klar!"...

Und dann gibt es die andere Seite, solche "Schweine" die es auch noch lustig finden wenn da jemand mit seinen Atemwegen kämpft und einen Anfall geradezu herausprovozieren.
Pfui sag ich da nur.
Ich hoffe, dass Karma da auch viel regelt.

Bearbeitet von flamingoduck
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Es wird immer schlimmer und ich bin jedes Mal aufs neue schockiert, was mit den Kindern heutzutage los ist.
Diese Verrohung!

Wir haben kürzlich mobbingbedingt einen Schulwechsel durchgeführt.

Das waren auch 12-jährige Mädchen.
Einmal kam auch der Spruch "Du gehörst abgestochen!"
Dazu Nettigkeiten wie "Deine Mutter hätte mal abtreiben sollen!" und "Du fette N*tte!"
Von ihrer einst besten Freundin.

Meine Tochter wurde auf dem Handy und in der Bahn drangsaliert, auf dem Weg zur Schule abgefangen und wüst beleidigt.
Bei Krankheit wurden ihr die Hausaufgaben nicht mitgeteilt, Lernstoff wurde ihr vorenthalten und falsche Infos gegeben was zu lernen ist.
Ein Mädchen, obendrein eine langjährige Freundin von ihr, hat sie in der Umkleide heimlich fotografiert und das Bild von ihr mit nacktem Oberkörper Mitschülern gezeigt.

Mein Rat:

Bitte sammle alles - und ich meine ALLES!!! - an Material, was Du kriegen kannst.
Weise deine Tochter an, dass sie eine Art Tagebuch führen soll.
Jede Frechheit aufschreiben, mit Datum und wann, wo.
Wenn was auf dem Handy kommt, dann sofort einen Screenshot machen.
Gemeinheiten in der Bahn versuchen heimlich aufzunehmen.
Einmal ging ein Freund meines Mannes mit in die Bahn und nahm heimlich auf, was diese Mädchen da an Frechheiten von sich gegeben haben, weil die sich bei den Eltern gerne herausredeten.

Wir haben diesen ganzen Schweinskram an die Eltern und die Schulleitung geleitet.
Es gibt wohl Konsequenzen für die Mädchen aber unsere Tochter haben wir da aus dem Verkehr gezogen. Hätte die Schulleitung nicht reagiert, wäre das ganze an die Polizei gegangen.

Und: sollte von diesen Mädchen noch ein einziges Mal eine Frechheit kommen, dann geht der ganze Ordner voller Screenshots zur Polizei und zum Anwalt.

Auch war es uns sehr wichtig, dass der Kontakt zu diesen Mädchen sofort unterbunden wird.
Und wenn die eine ehemalige Freundin, die hier im Ort wohnt, jemals wieder vor der Türe stehen sollte, die schmeiße ich höchstpersönlich achtkantig raus. Die hat hier nach den Aktionen nichts mehr zu suchen!

Und meine Tochter fahre ich momentan auch an die meisten Orte, ich lasse sie sehr ungerne alleine irgendwo hingehen, zum Tanzballett oder so...ich habe zu viel Angst, dass diese Mädchen sich dieses Wissen zunutze machen, wie ihre regelmässigen Termine getaktet sind und sie irgendwo auf dem Weg zur Ballettschule oder zur Musikschule abpassen. Das eine Mädchen war auch eine Weile im Ballett und weiß genau, wann da welche Kurse sind.
Auch die Ballettschule ist informiert und einige andere Mütter, dass wir da Fahrgemeinschaften gegründet haben.
Sowas macht mir Angst und es ist so traurig dass man das bei 12-jährigen haben muss.

Bearbeitet von flamingoduck
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Oh Gott, das klingt schrecklich. Warum haben sich denn Freundinnen gegen deine Tochter gewendet?
Ich hoffe, dass deine Tochter an der neuen Schule gut ankommt und so was nie wieder erleben muss.

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Sie weiss es selber nicht, wie und warum es so eskalieren konnte.

Eine war in der Gruppe/Clique die immer ein bisschen "das Sagen" haben wollte und auch kontrolliert hat, wer mit wem was unternimmt.
Diesem Mädchen war es zB zuwider, wenn meine Tochter mal was mit einer anderen Freundin unternommen hat, die nicht zu der Clique gehört oder die gar nicht auf der Schule ist.
Wenn die das mitbekommen hat, dann war Polen offen und meine Tochter musste sich rechtfertigen.

Und da wurden Gerüchte gestreut.

So a la "Die Birgit hat mir erzählt, dass sie von der Ilse gehört hat dass die Traudl mitbekommen hat, wie Du in der Umkleide zur Gertrud gesagt hast, dass ich eine blöde Schl*mpe bin!"

Solcher Mist.

Und die haben sich da fürchterlich reingesteigert.

Irgendwann haben wir Eltern auch nicht mehr durchgeblickt, aber als es dann anfing mit Abpassen/Auflauern, Beine stellen, Kraftausdrücke und den Drohungen (Du gehörst abgestochen usw) da war Schluss. Das ist kein Spaß mehr.

Einmal wurde meiner Tochter das Geld für ihr Mittagessen aus dem Rucksack geklaut und diese Mädchen haben sich lustig gemacht, weil sie sich über Mittag nichts zu essen kaufen konnte.
Sie hätten alle Geld, aber sie leihen ihr nichts, soll sie mal schön hungern.
Zum Glück kennt mich die Verkäuferin beim Bäcker an der Schule und so konnte sie sich mittags dort immerhin eine Wurstsemmel und was zu trinken holen und "anschreiben" und ich habe es dann nach der Arbeit bezahlt, als ich dort vorbeikam,
Sowas ist nicht mehr lustig sondern nur noch boshaft. Leider haben wir nicht herausgefunden, wer das Geld geklaut hat aber auch die Lehrer haben so ein niederträchtiges Verhalten scharf verurteilt.

Bearbeitet von flamingoduck
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Hallo,

auch wenn es für dich wie eine Lappalie klingt, eine Suspendierung ist an sich eine starke Maßnahme bei Verstoß gegen die Schulordnung.

Nach einer Suspendierung erfolgt eine Klassenkonferenz, d.h. dass Elternvertreter, Klassensprecher, Klassenlehrer, Schulleitung, Eltern und Kinder dazu gehört werden und eine Konsequenz daraus folgt.

Ich habe diese Klassenkonferenz als Mutter über mich ergehen lassen müssen. Der beste Freund meines Sohnes hat in der Schule etwas gravierendes angestellt. Er hat seinen Freund nicht bei der Schulleitung gemeldet. Jemand anderes ist dann zur Schulleitung gegangen, hat gesagt, dass mein Sohn davon wusste und zack Klassenkonferenz wegen Mitwissens. Der „Täter“ wurde eine Woche suspendiert.

Das Erscheinen zu dieser Konferenz ist sehr unangenehm, es fühlt sich etwas nach Tribunal an. Die Schüler müssen praktisch vor allen Anwesenden ihre Taten gestehen, einsehen, was sie falsch gemacht haben und erläutern, wie sich sich in Zukunft verhalten werden. Auch nach der Konferenz werden Maßnahmen vereinbart. Das können erzieherische Gespräche, schriftliche Vermerke in der Schulakte o.ä.

Das hört sich nicht nach harten Strafen an, aber diese Sachen stehen so im Schulgesetz deines Bundeslandes. Mehr Konsequenzen kann man von schulischer Seite nicht ergreifen.

Du kannst natürlich auch Anzeige erstatten. Die Polizei wird vielleicht mit dem Kind und ihren Eltern sprechen, aber mit unter 14 Jahren passiert dem Mädchen erstmal auch hier nichts weiter. Ich würde an eurer Stelle auch Anzeige erstatten.

Alles Gute für euch!

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Alles richtig, was du schreibst, nur: wenn eine schwache SL an der Schule ist, wird lieber abgewiegelt und vertuscht und zwar so, dass die Schule sich immer rausreden kann, die tatsächliche Dimension ja nicht gekannt zu haben. Wegen dieser schwachen SL, die nicht hinter ihren Lehrern steht, sind den Lehrern dann auch oft die Hände gebunden und damit geht das Wegschauen weiter. Gute Lehrer verlassen dann oft solche Schulen und gehen in innere Emigration.

Lange Worte, kurzer Sinn: eine Anzeige bei der Polizei macht das ganze 1.öffentlich, da kann dann auch die Schule nicht mehr behaupten, sie wussten nichts davon (Das mögen sie gar nicht) und 2. Die Polizei informiert das Jugendamt. Auch das kann sehr unangenehm für die Eltern sein, die dann vielleicht einschreiten.

Deshalb würde ich auf jeden Fall eine Anzeige bei der Polizei stellen.

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Eine einwöchige Suspendierung ist eine harte Maßnahme. Nach dieser Maßnahme MUSS es eine Klassenkonferenz geben. Dieses Prozedere ist im Schulgesetz verankert. Diese Schritte sind zwingend. Das hat mit schwacher Schulleitung nichts zu tun.

Was macht denn eine Anzeige öffentlich? Solange es um Kinder geht, wird auch von der Polizei alles unter Verschluss gehalten. Wenn du Öffentlichkeit und Ramba Zamba willst, musst du dich an die Medien wenden. Eine Zeitung wie z.B. die BILD schafft großes Aufsehen.

Auch ich würde die Morddrohung anzeigen in der Hoffnung, dass es auch für die Eltern sehr unangenehm wird.

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